Im Jahr 1968 umrundete eine bemannte Raumkapsel erstmals den Mond, führte Deutschland die Mehrwertsteuer ein und revoltierte die Jugend weltweit gegen die herrschenden Verhältnisse. Auch die Analytikbranche befand sich im Aufbruch: Im April 1968 feierte die analytica ihre Premiere in München, damals noch unter dem Titel „ANALYTICA – Internationale Fachausstellung für biochemische Analysen“. Blicken Sie mit uns zurück und entdecken Sie hier weitere historische Fakten und Fotos!
1968: Die analytica feiert Premiere mit 90 Ausstellern auf 5.000 Quadratmetern Bruttofläche und 4.000 Besuchern aus 17 Ländern. Der gleichzeitig durchgeführte Kongress „Biochemische Analyse“ verzeichnet über 800 Fachbesucher
1972: Bereits zur dritten analytica gibt es Rekordzahlen: über 9.400 Besucher strömen auf 9.000 Quadratmeter Bruttoausstellungsfläche der analytica München.
1976: Die analytica hat sich als internationale Leitmesse etabliert. Auf knapp 21.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche können sich 13.308 Besucher aus 21 Ländern über alle Neuheiten der Branche informieren.
1992: Eine Premiere zur analytica München: die erste Sonderschau auf 182 Quadratmetern Fläche.
1998: Die analytica zieht vom Messegelände an der Theresienwiese auf das neue Messegelände in München-Riem.
2002: Erstmals zählt die Messe mehr als 1.000 Aussteller. Mit der analytica China geht die Messe den ersten Schritt in einen der wichtigsten Analytikmärkte der Welt.
2003: Ein weiterer wichtiger Wachstumsmarkt der Branche wird durch die analytica Anacon India erschlossen.
2009: analytica München und IMAG veranstalten die erste analytica Vietnam in Hanoi.
2012: Live-Vorführungen in komplett eingerichteten Live Labs feiern Premiere und werden ein voller Erfolg auf der analytica in München.
2014: Das internationale Messenetzwerk der analytica wächst weiter: die analytica Anacon India übernimmt die India Lab Expo.
2016: Die internationale Leitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie bricht alle Rekorde: 1.244 Aussteller, davon 37 Prozent aus dem Ausland, präsentieren ihre Innovationen und Zukunftstrends auf dem Messegelände in München.
2017: Das analytica-Cluster wird unaufhörlich erweitert: diesmal um die Lab Africa, die 2019 erstmals unter dem Dach des analytica-Clusters stattfinden wird.
2018: Wegbereiter für die Digitalisierung in der Laborbranche: Die analytica 2018 macht mit Expertenrunden, Live-Vorführungen und Vorträgen im neuen Forum Digital Transformation fit für das smarte Labor.
Seit 50 Jahren begleitet die analytica die Entwicklung der chemischen Analytik und Bioanalytik. Mehr noch: Sie fördert den Technologie- und Know-how-Transfer, denn sie bringt Gerätehersteller und Laboranalytiker, Wissenschaftler und Anwender zusammen. Somit treibt die analytica nun schon seit einem halben Jahrhundert den Fortschritt in der Analytik an.
Ein Blick zurück zeigt, wie grundlegend sich die Branche seit 1968 gewandelt hat: Als die erste analytica stattfand, besaßen viele Laborgeräte noch Zeigeranzeigen. Es gab noch keine Rechner zur automatischen Datenerfassung, keine Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) und keine Kopplung von Gaschromatographen mit Massenspektrometern. Bioanalytiker konnten noch keine Gene sequenzieren. Doch viele Ideen schwirrten im Raum. Keine Frage, die Branche brauchte einen Treffpunkt, um sich auszutauschen, neue Entwicklungen anzutreiben und sich auf den aktuellen Stand zu bringen. Schon die Premiere der analytica im April 1968 war daher ein voller Erfolg.
5000 Besucher aus 24 Ländern und 90 Aussteller aus zehn Staaten Europas trafen sich vom 29. April bis 2. Mai 1968 in München auf der ersten „ANALYTICA Internationale Fachausstellung für biochemische Analysen“, die auf einer Gesamtfläche von 5.000 Quadratmetern auf dem alten Messegelände an der Münchener Theresienwiese stattfand. Schnell stand fest: Die neue Fachmesse sollte alle zwei Jahre veranstaltet werden. Vier Jahre nach dem Start hatte sie ihre Besucherzahl schon auf 9.400 gesteigert, im Jahr 1976 strömten über 13.000 an der Analytik Interessierte nach München, 1978 waren es fast 20.000. An Attraktivität hat die analytica bis heute nichts eingebüßt: Die analytica 2016 zählte 35.002 Besucher aus 119 verschiedenen Nationen.
An Highlights mangelte es der analytica nie: In den 1980er-Jahren standen Neuentwicklungen in der Gen- und Proteinanalytik im Fokus, allen voran die ersten DNA-Sequenzierer. In den 1990er-Jahren wurde der Ruf nach Miniaturisierung und Automatisierung immer lauter. Einst klobige Analysengeräte schrumpften auf Schuhkartongröße oder gar auf Chipformat, der Computer wurde zum Partner aller Analysengeräte. Auf der analytica des Jahres 1990 etwa verschaffte sich mancher Besucher einen Überblick über Laborinformations- und Managementsysteme. Endlich ließen sich Analysensysteme verschiedener Hersteller und Computer unterschiedlicher Betriebssysteme zusammenführen: Die Weichen für das vernetzte Labor wurden somit auch auf der analytica gestellt und die Messe ist auch heute noch die führende Plattform bei der Präsentation von Labor-4.0-Lösungen.
Die Analysengeräte wurden kleiner, der Ansturm auf die analytica aber immer größer und in den Hallen an der Theresienwiese war es allmählich zu eng. Wie gut also, dass die Messe München noch vor der Jahrtausendwende umziehen konnte. Im Februar 1998 eröffneten der damalige Bundespräsident Roman Herzog und weitere Prominente die Neue Messe München auf dem Areal des stillgelegten Flughafens München-Riem. Auf der analytica 98, die im April als erste Hightech-Messe auf dem neuen Gelände stattfand, bekam die Biotechbranche besonders viel Raum. Allein 11.000 der insgesamt 50.000 Quadratmeter waren der Biotechnologie und Diagnostik vorbehalten.
Um die Jahrtausendwende boomte nicht nur die Biotechnologie, auch die digitale Revolution nahm ihren Lauf. Das Schlagwort lautete E-Commerce – immer mehr Hersteller von Laborbedarf und -reagenzien richteten Online-Shops ein. Der analytica hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Als reale Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch ist die analytica gefragter als je zuvor, denn sie bietet reichlich Möglichkeiten für persönliche Gespräche sowie Neuentwicklungen zum Anfassen. Dementsprechend schrieb die analytica ihre Erfolgsgeschichte im 21. Jahrhundert fort und knackte im Jahr 2002 erstmals die 1000er-Marke bei der Ausstellerzahl.
Zugleich wuchs die analytica über München hinaus. Anfang dieses Jahrtausends legte sie den Grundstein für die Erschließung der weltweit größten Wachstumsmärkte des Analytiksektors: Im Jahr 2002 fand die erste analytica China in Shanghai statt, ein Jahr später die analytica Anacon India in Mumbai und 2009 die analytica Vietnam in Hanoi. Diese Tochtermessen der analytica haben sich alle ebenfalls im Zweijahresturnus etabliert. Kontinuierlich spannte die analytica ihr Netzwerk in den vergangenen Jahren weiter: Die analytica Anacon India übernahm im Jahr 2014 die India Lab Expo. Mit der Lab Africa ist das analytica-Cluster ab 2019 auch in der südafrikanischen Metropole Johannesburg vertreten und expandiert in Afrikas größten Markt für Analysen-, Bio- und Labortechnik.
Die analytica in München wurde ebenfalls immer internationaler. Vor 20 Jahren, auf der analytica 1998, stammte noch weniger als ein Drittel der Aussteller aus dem Ausland – davon die meisten aus Europa, ein Drittel aus den USA und Kanada sowie lediglich drei Prozent aus Asien und Australien. Im Jahr 2016 hingegen zählte China neben den USA, Großbritannien und Deutschland zu den ausstellerstärksten Länden. Von den 1244 Ausstellern der analytica 2016 reisten 44 Prozent aus dem Ausland an, und zwar aus 40 Ländern.
Der überwältigende Erfolg der analytica hängt auch damit zusammen, dass sie schon immer mehr war als eine Geräteausstellung. Von Beginn an fand parallel zur Fachmesse ein wissenschaftlicher Kongress statt, zunächst die „Tagung Biochemische Analytik“ und seit dem Jahr 1994 die neu aufgelegte analytica conference, die alle Aspekte von der analytischen Chemie über die Bioanalytik bis zur klinischen Chemie und Diagnostik abdeckt. Die wissenschaftlichen Symposien der analytica conference haben die Anwendung immer im Visier, bieten aber zugleich einen Blick über den Tellerrand: Auf dem Programm der ersten analytica conference im Jahr 1994 beispielsweise standen neuronale Netze ebenso wie Immunoassays in der Umwelt- und Lebensmittelanalytik. Zu den Highlights der nächsten analytica conference wird beispielsweise die Analytik von Mikroplastik zählen.
Darüber hinaus bietet die analytica ihren Besuchern ein vielfältiges Rahmenprogramm. Im Jahr 1992 fand auf 182 Quadratmetern die erste Sonderschau statt. Seitdem wurde das Begleitprogramm stetig ausgebaut. Die analytica Foren mit Best-Practice-Vorträgen, Fortbildungsseminare, Podiumsdiskussionen zu den Topthemen der Branche und vieles mehr gehören seit Jahren zu den festen Bausteinen im Messekonzept. Die im Jahr 2012 gestarteten Live Labs mit Experimentalvorführungen haben sich ebenfalls als Publikumsmagneten erwiesen und werden auch auf der nächsten analytica nicht fehlen.